Overlanding Südamerika 2010

Overlanding Südamerika im Mai 2010...

 

Wieder alleine verlassen wir also Mendoza und fahren auf guter Teerstraße Richtung Norden über San Juan durch das Valle Fertil zum Parque Provincial Ischigualasto, auch ‘Valle de la Luna’ genannt (nicht zu verwechseln mit dem Valle de la Luna bei San Pedro de Atacama in Chile).

Wir wissen schon, daß man den Park nur unter Führung eines Guides mittels eines vorgegebenen Rundkurses, den man im eigenen Fahrzeug abfährt, erkunden darf. Das geht uns aus fotografischer Sicht natürlich gehörig gegen den Strich, doch leider müssen wir wohl in den sauren Apfel beißen. Die Preise haben sich natürlich kräftig erhöht und so kostet eine Rundfahrt von ca. 4 Stunden 40 Pesos (8 EUR) pro Person. Man muß sich das mal überlegen: obwohl wir mit dem eigenen Auto fahren ‘müssen’, ist der Preis pro Person ausgelegt, nicht pro Auto. Total unlogisch. Natürlich gibt es feste Abfahrtszeiten uns so versuchen wir herauszufinden, ob für die Fotografie Morgen- oder Abendlicht besser ist. Leider bekommen wir keine zufriedenstellenden Aussagen und so beschließen wir auf gut Glück eine Abendrundfahrt zu machen. Da der Eintritt so teuer ist, bleibt Steffen beim Visitor Center und versucht währenddessen einen Graufuchs zu filmen.

Um kurz vor 16.00 Uhr geht es also los und ich habe das Pech, daß die Führerin auch noch bei mir mitfahren möchte. Sie hat gesehen, daß ich noch einen Sitz frei habe und will sich das Fahren im eigenen Auto ersparen... Mist, jetzt kann ich mich wirklich gar nicht mehr absetzen und ein bißchen ‘freier’ fotografieren.  Bei noch grellem Licht fahren wir einige ‘berühmte’ Punkte wie der Felsformationen ’Guusamo’ und die ‘Sphinx’  an, die sich jedoch alle im Gegenlicht befinden. Wir besichtigen Lehmformationen, die stark an die ‘Badlands’ in den USA erinnern und wir sehen Guanacos und Andenfüchse durch die Gegend streifen. Endlich kommen wir an einen Platz mit eigenartigen ‘Bocia’-Kugeln, die mitten in der Landschaft liegen. Auf diesen Platz habe ich mich schon gefreut, denn ich habe super Bilder davon gesehen. Enttäuschung macht sich aber breit, als sie sich als sehr kleine Kugeln entpuppen, die auch noch in einem abgesperrten Bereich liegen. Auf den Bildern sahen sie aus wie riesige Kugeln! Die Erklärung der übrigens sehr netten Führerin befriedigt mich nicht. Sie behauptet, es liege an der Perspektive! Man müßte nur sehr nahe zum Boden gehen! So ein quatsch! Als Fotograf weiß ich wohl einiges über Perspektive und diese winzigen Kügelchen sehen nie wie große aus, egal welche Perspektive und Objektiv man benutzt! Da muß es noch einen anderen Platz geben. Ziemlich angemifft fahren wir also weiter, bis wir dann das ‘Submarine’ erreichen. Hier ist das Licht jetzt schon schön und wir hätten keine halbe Stude später ankommen dürfen, sonst wäre die Sonne bereits hinter den roten Felsen verschwunden. Da ich weiß, daß man das U-Boot auch durch ein Fenster im Fels sehen kann, frage ich danach. Doch zum Fenster darf man leider nicht mehr hochklettern, da es angeblich zu gefährlich ist.... Nach einem viel zu kurzen Stopp geht es weiter zu einer pilzförmigen Formation, dem ‘Hongo’. Im Gegensatz zum massiv aus Sandstein betehenden U-Boot, scheint die Formation  wieder aus Lehm zu bestehen. Jetzt ist das Licht super und ich kann mich fotografisch austoben. Alle sind schon weg, als wir uns dann auf den Rückweg machen. Das letzte Abendlicht färbt die roten Felsklippen in ein atemberaubendes Rot und ich kann mich an der Farbenpracht nicht sattsehen. Leider muß ich jedoch fahren, damit wir noch vor Sonnenuntergang zurück beim Visitor Center sind und ich die Führerin abliefern kann. Im Großen und Ganzen ist die Sache o.k., wenn auch mit vielen Stolpersteinen was die hemmungslose Fotografie betrifft, behaftet. Das Valle de la Luna ist atemberaubend und von tollen Fotomotiven nur so gespickt, aber man hat nur kurze Zeit an jedem Ort zur Verfügung und die meiste Zeit ist man bei grellem Licht unterwegs. Der Führer/die Führerin klebt einem immer an den Fersen und so kann man die Gegend nicht auf eigene Faust erkunden. Die Führerin war jedoch sehr nett, wenn sie auch nur spanisch gesprochen hat und ich wenig verstanden habe, was sie über die geologischen Besonderheiten der Gegend gesagt hat. Man kann jedoch schon sehen, daß sehr viele verschiedene Gesteinsarten in diesem Tal aufeinander treffen und deshalb die sagenhafte Farbenvielfalt erzeugen. 

 

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Als ich zurückkomme, ist es schon fast Nacht und wir beschließen auf dem Campinggelände hinter dem Visitor Center zu übernachten. Steffen hat den Graufuchs ziemlich gut und nahe filmen können, da er offensichtlich an Leute gewöhnt ist und wohl auch hie und da Essensreste für ihn abfallen. Am nächsten Morgen wollen wir eigentlich weiterfahren, da mir eine Morgenfahrt das Geld nicht wert ist. Gerade als wir losfahren wollen, entdecken wir jedoch einige Maras (Pampashasen), die ganz in der Nähe des Camps an einem Wasserloch trinken. Wir sind begeistert, denn bisher hatten wir auf unserer ganzen Reise noch keine dieser merkwürdigen ‘Hasen’ gesehen. Wir beschließen, uns die Chance diese Tiere aus nächster Nähe zu fotografieren und filmen nicht entgehen zu lassen, und bleiben noch zwei weitere Nächte. 

 

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Nach dieser tollen Erfahrung mit den Tieren, fahren wir nach 3 Tagen Ischigualasto weiter in den nur nur ca. 50 km entfernten Parque Nacional Talampaya. Dort sind tolle rote Felswände und Formationen zu sehen, doch wir wissen schon aus Recherchen, daß die einzelnen Attraktionen oft unglücklich eingezäunt sind und man nur mit einem Safaribus in den Park einfahren kann. Dort angekommen, trifft uns angesichts der Preise wieder einmal der Schlag. Eintritt plus eine ‘kurze’ Safari kostet pro Person schon mal 100 Pesos (25 Eintritt und 75 die Tour). Das sind immerhin 20 EUR pro Person und eindeutig zu viel für unser Budget. Da wir nicht einmal wissen, ob die Fotogelegenheiten zurfriedenstellend sind, beschließen wir, das Risiko nicht einzugehen.  Enttäuscht fahren wir weiter und ärgern uns wieder einmal über die Geldgier der Argentinier. Vor zwei Jahren hat die Angelegenheit noch die Hälfte gekostet. Hier noch einmal das Appell an alle, die sich überlegen nach Argentinien zu reisen: falls jemand einen Reiseführer hat, der zwei oder drei Jahre alt ist, kann er diesen getrost wegschmeißen oder alle angegebenen Preise gleich mal verdoppeln (für Unterkünfte) und für Eintrittsgelder oft gleich mal verdrei, vervier- oder sogar verfünffachen! Ansonsten geht man von falschen Tatsachen aus und fällt, wie wir, aus allen Wolken, wenn man die Wirklichkeit vor Augen geführt bekommt.

Wir rücken also unverrichteter Dinge ab, was jedoch nicht so schlimm ist, da Talampaya sowieso auf dem Weg gelegen ist. Weiter fahren wir auf der Ruta 76  bis Villa Union und von dort über die wunderschöne Cueste Miranda, eine kleiner Gebirgszug mit herrlich roten Felsformationen und vielen Kakteen. Weil uns die Gegend so gefällt (sie erinnert uns an den Südwesten der USA), beschließen wir, hier eine Nacht zu verbringen und fotografieren jeweils morgens und abends.

 

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Weiter geht es am nächsten Tag über Chilecito auf der Ruta 40 nach Londres. Auf der Suche nach einem Übernachtungsplatz steuern wir die Ruinas Shinkal an. Es handelt sich dabei um ein relativ kleines Areal an Ruinen, die soweit restauriert worden sind, daß man sie für Touristen zugänglich machen konnte. Gerade als wir parken, sehen wir, daß schon ein österreichisches Campingmobil dort steht. Wir kommen schnell mit dem Ehepaar ins Gespräch und die beiden erzählen uns, daß man hier kostenlos übernachten kann, wenn man das geringe Eintrittsgeld für die Ruinen bezahlt. Nach kurzer Nachfrage am Eintrittshäuschen bekommen wir jedoch erst einmal eine Absage. Als wir jedoch einige Empenadas kaufen, und die Leute sehen, daß wir im Auto schlafen (und nicht zelten) erhalten wir die Erlaubnis hier zu bleiben. Wir kommen wieder mit den österreichischen Overlandern, die in einem alten Pinzgauer unterwegs sind, ins Gespräch und verbringen einen netten Abend zusammen. Die beiden sind mit 50 bereits in ‘Ruhestand’ gegangen und wollen nun für 15 Jahre in ihrem Lastwagen durch die Welt reisen. Auch für die Rente ist schon vorgesorgt und wir beneiden die beiden schon ziemlich um ihre dauerhafte Freiheit. Allerdings haben sie auch ihr ganzes Leben hart gearbeitet und auf dieses Ziel hingearbeitet. Da wir Schwaben sind und den Eintritt schon einmal bezahlt haben, besuchen wir am nächsten Morgen natürlich auch noch die Ruinen. Das Areal ist jedoch ziemlich klein und die meisten restaurierten Gebäude befinden sich im dichten Akazienwald, so daß man vom Aussichtsberg fast nichts erkennen kann.

 

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In Sachen Ruinen kommen wir jedoch einige Stunden später in Quilmes voll auf unsere Kosten. Diese Indio-Andenfestung liegt nur ca. 200 km nördlich von Shinkal ebenfalls an der Ruta 40 und ist Argentiniens größte erhaltene Ruinenanlage, die um 1000 errichtet wurde. In der verzweigten Stadtsiedlung lebten auf einer Fläche von rund 30 ha schätzungsweise 5000 Menschen. Sie pflegten Kontakte mit den Inka und mussten sich erst den Spaniern geschlagen geben. 

 

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Immer auf der Ruta 40 geht es weiter Richtung Norden, bis wir Cafayate erreichen. Um die Gegend von Cafayate verteilen sich einige der besten Weingüter Argentiniens und Besucher haben die Möglichkeit Wein zu kosten und es sich gut gehen zu lassen.  Hier gabelt sich nun auch die Straße und man steht vor der Wahl: eine Fahrt auf Holperpiste durch das malerische Valle Calchaquies oder die Fahrt durch die atemberaubende Quebrada de Cafayate auf ausgezeichneter Teerstraße. Uns fällt die Wahl nicht schwer und so begeben wir uns auf die Fahrt durch die Schlucht. Da es schon Abend ist suchen wir schon am Anfang der Schlucht nach einem Übernachtungsplatz und finden einen tollen Platz entlang eines trockenen Flussbettes inmitten von roten Felsformationen. Wieder einmal fühlen wir uns in die USA zurückversetzt und toben uns am Abend und nächsten Morgen fotografisch aus.

 

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Am nächsten Morgen fahren wir weiter durch die Schlucht und passieren eine Gegend mit vielen Felsfenstern und Felsformationen wie ‘die Kröte’, ‘der Pater’ oder der ‘Obelisk’. Je nördlicher wir kommen, desto grüner wird es. Auf den Büschen wachsen nun sogar Tillandsien, die genügend Feuchtigkeit aus der Luft aufnehmen können um epiphytisch leben zu können. Fast zu Ende der Schlucht erreichen wir Alemania. Natürlich müssen wir das Dorf erkunden, doch es mutet uns gar nicht heimisch an. Es ist nur ein weiteres kleines, heruntergekommenes Dorf, das überhaupt nichts von Deutschland hat. Natürlich müssen wir von der Bushaltestelle bei Alemania auch Bilder machen.  

 

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Immer weiter geht es nach Norden Richtung Salta. Das Wetter und die Vegetation ändert sich ziemlich plötzlich. Alles ist grün und es ist bewölkt und regnerisch. Kurz vor Salta passieren wie riesige Felder mit Tabak, der zum Trocknen an den Zäunen aufgehängt ist. 

 

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In Salta angekommen, quartieren wir uns auf dem Camping Municipal General Xamena ein. Hier wollen wir uns erst einmal ein paar Tage ausruhen, einige Vorbereitungen für unsere Exkursion aufs Altiplanno treffen und Ölwechsel am Landy machen. Außerdem wollen wir auf die Ankunft der Jelinskis warten, mit denen wir uns per SMS für hier verabredet haben. Noch eine weitere Sache liegt uns am Herzen: unsere Heimreise. Von vielen Reisenden haben wir unterwegs bereits gehört, daß sie sich und ihr Auto mit Grimaldi Lines (eine italienische Schiffslinie) von Europa nach Südamerika und zurück schiffen. Angeblich soll das Ganze recht günstig sein und so haben wir uns bereits vor einigen Wochen auf Anraten des Grimaldi-Büros in Hamburg an eine Agentur in Buenos Aires gewandt. Diese Agentur hat uns auch ein Angebot gemacht, das uns zugesagt hätte, doch seither haben die nichts mehr von sich hören lassen. Wir haben deshalb beschlossen, uns direkt an Grimalid, Napoli zu wenden und wollen nun unbedingt sehen, ob wir bereits eine Antwort erhalten haben. Das hiesige Einkaufszentrum hat WIFI und so fahren wir erst einmal dorthin um Vorräte aufzustocken und unsere E-Mails abzurufen. Und tatsächlich: es ist schon eine Antwort da, nach nur zwei Tagen! Die Preise stimmen mit denen der Agentur überein und Herr Di Falco lässt uns auch gleich zwei Abfahrtstermine zur Auswahl. Wir entschließen uns nach reiflicher Überlegung am 18.08. in Buenos Aires einzuschiffen. Die Fahrt über den Atlantik dauert ca. 4 Wochen, so daß wir irgenwann Mitte September in Hamburg ankommen müßten. Wir füllen gleich alle notwendigen Papiere aus, zahlen 25% des Frachtpreises an und die Sache ist gebongt. Jetzt, da unser Rückreisetermin feststeht, sind wir irgendwie froh! Nun hat die Ungewissheit ein Ende und wir wissen, wann unsere Reise zu Ende gehen wird und wann wir wieder zuhause sein werden. Preislich ist die Grimaldi-Sache ziemlich lukrativ. Die Kosten für uns beide sind etwas höher als die für einen Flug (1400,-- EUR pro Nase) aber die Kosten für den Landy sind sehr gering. Nur 750 EUR kostet die Überfahrt für den Landy und wir müssen uns nicht mit der Containerverschiffung herumschlagen. Einfach toll!  

Nach 4 Tagen Salta treffen dann auch unsere französischen Freunde ein. Sie haben unterwegs noch ein französisches Rentner-Ehepaar in einem Bürstner-Wohnmobil getroffen und reisen nun mit ihnen zusammen. Während der nächsten Tage organisieren wir einen Ölwechsel für den Landy und kaufen einige Untensilien für unser Abenteuer ins bolivianische Altiplano. Wir wollen nämlich über den Paso de Jama  und die bolivianische Lagunenstrecke, die sich durchgehend zwischen 4300 und 5050 m befindet, nach Uyuni zum Salar zu fahren. Da der Diesel dort oben bei Nachttemperaturen von bis zu -20 Grad mit Sicherheit versulzen wird, suchen wir noch ein Additiv und andere nützliche Dinge. Nach weiteren 3 Tagen kommt ein weiterer Landrover Defender auf dem Campingplatz an - wieder Franzosen. Auch sie gesellen sich zu uns und nun ist die French-Connection perfekt. Die Jelinksis bemühen sich zwar uns mit einzubeziehen, aber wir fühlen uns ziemlich ausgeschlossen und fehl am Platze. Es wird fast nur französisch gesprochen und, da ich das nicht verstehen kann, sind wir nicht besonders glücklich. Steffen setzt sich dann irgendwann in eine andere Ecke des Campingplatzes ab, denn er hat zwei Schweizer Overlander-Fahrzeuge entdeckt. Sie entpuppen sich als supernett und sind gerade die Lagunenstrecke gefahren, die wir nun angehen wollen (nur eben in die andere Richtung). Sie haben nichts dagegen, dass wir uns zu ihnen stellen und so ziehen wir innerhalb des Campingplatzes um. Beide Autobesatzungen sind super nett. Peter, Petra und die kleine Alessandra (meine Fast-Namensvetterin) aus Luzern reisen in einem Landcruiser mit High-Tech-Wohnkabine, die wirklich sehr beeindruckend aussieht. Armin, Marisol und ihr Dackel Tascha reisen in einem Nissan-Pickup mit Tischer-Wohnkabine ziemlich luxuriös durch Südamerika. Wir verstehen uns super mit allen und so bleiben wir noch 3 weitere Tage in Salta, in denen wir viele Tips für unser nächstes Vorhaben in Bolivien erhalten. An einem Tag, an dem das Wetter etwas wärmer und sonniger ist, veranstalten wir ein argentinisches asado (Grillfest) und genießen gemeinsam gutes argentinisches Fleisch und selbstgemachte Beilagen. Es fällt uns wirklich schwer Salta zu verlassen, doch als Peter, Petra und Alessandra abreisen geben auch wir uns einen Ruck und packen unsere Sachen. Die Jelinskis sind schon einen Tag vor uns abgereist, so daß wir wieder alleine unterwegs sind.

 

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Von Salta aus fahren wir auf der kurvigen und engen Ruta 9 durch wunderschönen Bergregenwald mit bromelienbesetzten Bäumen nach San Salvador de Jujuy. Nach Wochen in trockenen Gegenden können wir uns an der Üppigkeit des Waldes nicht sattsehen und fotografieren was das Zeug hält.

 

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_57K1944Hinter San Salvador de Jujuy geht es weiter nach Tilcara, das sich schon in der Quebrada de Humahuaca befindet. Die malerische Landschaft der Quebrada besteht aus farbenprächtigen, kahlen Hügeln und winzigen Dörfern. Die Quecha-Bauern bestreiten ihren kärglichen Lebensunerhalt, indem sie Mais anbauen und magere Rinder züchten. Entlang der kolonialen Postroute nach Potosi erinnern die Architektur und andere Kulturmerkmale an Peru und Bolivien. Angesichts der althergebrachten Lebensweise der Bevölkerung und der Einzigartigkeit der Schlucht, wurde die gesamte Quebrada de Humahuaca von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt, was der Bevölkerung nun gute Einnahmequellen durch den Tourismus ermöglicht. Bei Maimara liegt an einem Hügel ein besonders schöner Friedhof, der einfach geknippst werden muß. Hier treffen wir dann zufällig auch die Jelinskis und ihre Freunde im Wohnmobil wieder und wir beschließen, die Nacht gemeinsam auf einem Campingplatz in Purmamarca zu verbringen.                     

Für die Nacht fahren wir also wieder etwas zurück auf der Ruta 9 und biegen nach Purmamarca und zum Paso de Jama ab. Purmamarca ist ein typisches Quecha-Dorf, das schon sehr bolivianisch anmutet. Trotzdem ist es gut auf den Tourismus eingestellt und in den Straßen und auf dem Markt befinden sich unzählige Einheimische, die Taschen, Kleidung und bunte Stoffe verkaufen. Eine Attraktion von Purmamarca ist der Cerro Siete Colores, ein Berg, der in vielen verschiedenen Farben leuchten soll. Fotografisch ist dies jedoch nicht festzuhalten, da das Tal sehr tief ist und keine tiefstehende Sonne den Berg erreicht. Außerdem befindet er sich zu nahe am Dorf und so kann man vom Aussichtsberg keine vernünftige Aufnahmen machen. Das Dorf und die Schlucht ist dafür um so malerischer.

 

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Nach einer noch relativ warmen Nacht im Plusgradbereich machen wir uns am nächsten Morgen auf den Weg durch die Schlucht in Richtung Paso de Jama auf das Altiplano. Von 2500 m geht es in unzähligen Haarnadelkurvel auf die Cuesta de Lipan, die auf 4170 m liegt. Auf der Cuesta sehen wir auch wieder einmal Vicunas, die auf dieser Höhe von ihren Verwandten den Guanacos, abgelöst werden. 

 

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Nun geht es wieder abwärts auf eine Hochebene, die beständig zwischen 3600 und 3400 m liegt. Für uns die optimale Höhe zur Höhenanpassung. Auf dem Salar Salinas Grande parken wir und beschließen hier unsere erste Nacht auf dem Altiplano zu verbringen (waren ja schon einmal auf 4300m bei den El Tatio Geysiren, doch nur für eine Nacht und da war es nicht so kalt, weil bewölkt). Auf unserem ersten Salar in Südamerika ergeben sich natürlich zahlreiche Film- und Fotomotive und so gibt es viel für uns zu tun. Tagsüber ist es ziemlich warm und die Sonne brennt erbarmungslos auf die Salzwüste nieder. Doch sobald die Sonne untergeht kommt man sich vor wie in einem Kühlschrank. Es kühlt sehr schnell ab und wir verkriechen uns bald in unseren Landy. Hier oben funktioniert die Standheizung leider nicht mehr und wir packen uns deshalb dick in unsere Schlafsäcke ein. Nach einer guten Nacht stehen wir schon vor Sonnenaufgang auf. Der Thermometer zeigt eine Tiefsttemperatur von nur -5°C, also nicht so schlimm. Die Morgensonne hat noch wenig Kraft und so packen wir uns warm ein, bevor wir uns abermals auf Fotojagd begeben.

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Als wir gegen 10.00 Uhr weiter wollen ist es, zumindest im Schatten, immernoch sehr kalt. Man darf gespannt sein, wie der Landy bei diesen Temperaturen startet...  Wir haben zwar mit dem Motor in die Sonne geparkt und auch ein Additiv in den Tank gekippt, das den Diesel am Versulzen hindern soll, aber der Landy hat bei Minustemperaturen ja immer Probleme gehabt... Es kommt also auf einen Versuch an. Steffen dreht den Schlüssel... und der Landy springt gar nicht so schlecht an. Sorgen macht uns jedoch die Dieselpumpe, die einen sehr lauten, pfeiffenden Ton von sich gibt. Das ist definitiv nicht normal... Wir beschließen, erst einmal ein Stück zu fahren und dann wieder nachzuschauen, wie sich die Pumpe entwickelt... Nach einer halben Stunde Fahrt hat sie sich wieder beruhigt und wir sind ziemlich froh darüber. Weit fahren wir an diesem Tag nicht, denn wir wollen zur Höhenanpassung nochmals eine Nacht hier oben verbringen, dieses Mal ein bißchen höher als gestern. Nach ca. 200 km stoppen wir auf einer Höhe von 4200 m um dort die Nacht zu verbringen. Man merkt die fast 1000 Höhenmeter schon, denn schon bei der geringsten Anstrengung wird uns schwindelig und wir haben auch keinen Appetit mehr. Am Abend gesellt sich bei mir noch ein stechender Kopfschmerz hinzu, der durch keine Tabletten abzustellen ist. Diese Nacht schlafen wir beide ziemlich schlecht und es kühlt auf unter -10°C ab. Etwas angstvoll versuchen wir den Landrover am späten Vormittag zu starten. Unsere Befürchtungen bestätigen sich und er startet sehr schwer. Auch die Dieselpumpe gibt alarmierende Geräusche von sich, so als würden sich tatsächlich Klumpen im Diesel befinden. Sollte das Additiv nicht wirksam sein und der Diesel versulzt uns doch? Was nun? Sollen wir umdrehen? Nein, wir beschließen nicht schon aufzugeben und setzen den Landy in Bewegung. Diesesmal beruhigt sich die Dieselpumpe nicht so schnell und wir sind schon ziemich besorgt. Dann endlich, am Paso de Jama an der Argentinischen Grenze läuft alles wieder normal. Wahrscheinlich ist jetzt alles warm genug und der Diesel wieder flüssig. Schon wärend der Fahrt vom Übernachtungsplatz zur Grenze konnten wir sehen, daß sich immer mehr Wolken am Himmel befinden. Am Paso de Jama selbst hängen dicke, dunkle Wolken am Himmel und wir fragen an der Tankstelle, wie denn das Wetter auf der anderen Seite aussähe und wie die Vorhersage sei. Der Mann sagt, daß es jetzt noch o.k. wäre, daß es aber später am Tag schneien würde. Dasselbe auch morgen. Wenn wir also ‘drüber’ wollen, müssen wir das jetzt machen. Die Grenzformalitäten sind schnell erledigt und wir fahren weiter über den Paso de Jama, der uns bis knapp an die 5000 m-Grenze heranführt. Wir fahren an interssanten Felsen vorbei, aber bei der Kälte und der Höhe bringen wir die Energie nicht auf, auzusteigen. Auch habe ich immernoch stechende Kopfschmerzen, die mir beinahe den Verstand rauben. Schon bald beginnt es zu schneinen und am Abzweig nach Bolivien herrscht richtige Weltuntergangsstimmung. Das Wetter ist so schlecht, daß es wirklich keinen Sinn macht, bei diesem Bedingungen die Lagunenstrecke zu fahren. Erstens wirken die Farben der Lagunen bei bedecktem Himmel nicht und wenn dann auch noch keine Sonne herauskommt, wärmt es sich nicht einmal tagsüber auf und wir haben keine Hoffnung auf angenehme Temperaturen (weder für uns noch für den Landy). Also beschließen wir, erstmal die restlichen 40 km wieder hinunter nach San Pedro de Atacama in Chile zu fahren und dort auf besseres Wetter zu warten. Die Einreise in San Pedro stellt sich als etwas langwierig heraus, da uns die Grenzer bis aufs Hemd filzen. Sämtliche Fototaschen müssen durch den Scanner und unsere Kühlbox wird auch durchsucht. Das ist uns bisher noch nie passiert! Wie dem auch sei... wir reisen ein und fahren gleich auf der Piste Richtung El Tatio wieder auf 3000 m hinauf. Wir wollen unsere Höhenanpassung nicht verlieren und trauen uns deshalb nicht in San Pedro auf nur 2300 m zu bleiben. Am nächsten Tag ist das Wetter immer noch besch... und wir versetzten unseren Übernachtungsplatz auf 3800 m. Auch hier haben wir keinerelei Probleme und fühlen uns deshalb gerüstet für das Altiplano. Am 3. Tag herrscht wieder strahlender Sonnenschein und wir machen uns auf den Weg zur Ausreisestelle. Alles ist schnell erledigt, doch wir erfahren, daß der Pass wegen Schnees gesperrt ist. Nach einigem Hin und Her stellt sich allerdings heraus, daß die Strecke nach Bolivien frei ist und so starten wir wieder Richtung Bolivien. Von San Pedro aus geht der Pass absolut schnurgerade nach oben. Nicht übermäßig steil, aber stetig und ohne eine einzige Kurve. Eine wirklich unglaubliche Straße!

Den  Abzweig nach Bolivien finden wir problemlos und auch die Einreise verläuft ohne Probleme. Allerdings ist uns hier auf 4300 m Höhe schon wieder ganz schön schwummrig. Kurz nach der Grenzstelle in Hito Cajones kommen wir an die Grenze zum Reserva Nacional de Fauna Andina Eduardo Avaroa. Hier trifft uns wieder einmal der Schlag angesichts der Preise. Im Reiseführer von 2009 steht, daß der Eintritt 30 Bolivianos, also ca 3 EUR pro Nase kostet. Nun sind es 150 Bolivianos, also 15 EUR pro Nase. Zuerst denken wir, wir haben etwas falsch verstanden, aber dem ist wohl leider nichts so. Die irrationale Preissteigerung hat also auch schon Bolivien erreicht, welch eine Schande. Notgedrungen zahlen wir den hohen Eintrittspreis und fahren auf schlechter Holperpiste erst einmal entlang der komplett zugefrorenen Laguna Blanca zur Laguna Verde auf 4350 m Höhe. Wir kommen gerade rechtzeitig um ein einzigartiges Naturschauspiel mitzuerleben. Sobald die Sonne um die Mittagszeit am höchsten steht, vollzieht sich eine einmalige Verwandlung. Durch den Einstrahlungswinkel der Sonne und die Reaktion des pflanzlichen Planktons in Verbindung mit dem hohen Blei-, Kalzium und Schwefelgehalt, schimmert die vorher kristallkare Lagune auf einmal in herrlichem türkisgrün. In ihrer Mitte beginnt die Reaktion und breitet sich langsam über die gesamte Wasserfläche aus. Hinter der Lagune befindet sich der Vulkan Lincanbur und bildet einen atemberaubenden Hintergrund zur grünen Lagune. An der Laguna Verde sind wir allerdings nicht alleine, denn um die 20 Landcruiser der hiesigen Tourenveranstalter sind auch schon da.

 

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Bald verschwinden alle Landcruiser wieder und wir haben die Lagune für uns alleine. Weiter geht die Fahrt anschließend immer durch das karge Altiplano, vorbei an vielfarbigen Bergen zu den Dalifelsen, die sich mitten auf einer steinigen Düne befinden. Dabei stellt sich einem wirklich die Frage, wie die von Wind und Sand geschliffenen Felsen in diese Ebene kommen. Da schon unzählige Fahrspuren von der Hauptpiste auf die Düne fahren, fahren auch wir direkt zu den Felsen hin. Wir sind dankbar dafür, denn nach langen Wanderungen ist uns auf dieser Höhe wirklich nicht zumute.

 

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Es ist schon später Abend, als wir die Dalifelsen verlassen und uns wieder auf den Weg Richtung Thermas de Chalviri machen. Zum Baden haben wir keine Lust, denn, auch wenn das Wasser noch so heiß ist, muß man ja irgendwann auch wieder einmal heraus und wir haben wirklich keine Lust, uns hier den Tod zu holen. Beim Vorbeifahren sehen wir auf einem Felsen unser erstes Vizcacha (eine Chinchilla-Art), doch es ist so schnell verschwunden, daß wir keine Chance zum fotografieren oder filmen haben. Nur wenige Kilometer von den Thermen entfernt schlagen wir an der Laguna Salada unser Nachtlager auf. Als wir alles umbauen, ist die Sonne schon untergegangen und es ist schon bitterkalt. Das verspricht ja eine eisige Nacht zu werden...

Wir sind froh, als wir uns endlich hinlegen können, denn meine Kopfschmerzen sind zurückgekehrt und ich kann wieder kaum klar denken. Appetit haben wir auch keinen mehr und so versuchen wir gleich zu schlafen. Leider ist uns auch das nicht gegönnt, denn wir machen uns zuviele Sorgen wegen des Autos und der Dieselpumpe im Speziellen. Ungefähr stündlich wandert unser Blick zum Thermometer, dessen Temperaturanzeige erbarmungslos sinkt. Irgendwann, als die Außentemperatur -10°C erreicht, quält sich Steffen hinaus und leert unsere beiden Zusatzwasserkanister aus, um sie vor dem Platzen zu hindern. Von Stunde zu Stunde wird es draußen und drinnen um mehrere Grade kühler. Uns ist es zwar dank unserer guten Schlafsäcke und Decken noch warm, aber innen ist alles gefroren und wir haben das Gefühl etwas tun zu müssen. Also starten wir unseren Kocher und machen uns warmen Tee. Leider wärmt sich die Innentemperatur durch die Flammen nicht auf, denn wir müssen gleichzeitig das Fenster öffnen, um nicht zu ersticken. Irgendwann geben wir dann auf, denn außer einer Kanne warmen Tee hat uns die Aktion nur viel Wasserdampf beschert, der nun bestimmt auch noch festfrieren wird. Die Innentemperatur ist immernoch dieselbe und wir haben mit der Kochaktion absolut nichts positives erreicht. Beunruhigt legen wir uns wieder hin, bis wir dann nach einer schlaflosen Nacht kurz vor Sonnenaufgang folgenden Temperaturstand haben: draußen -20°C, drinnen -2°C - nicht wirklich gemütlich. Unser Trinkwasser ist eingefroren und die extra 5l-Wasserflaschen sind komplett durchgefroren. Im Landy sind alle Oberflächen mit Eis bedeckt, die Vorhänge lassen sich nicht mehr aufziehen, weil festgefroren und auch die Hecktür lässt sich kaum mehr öffnen. Was für eine Bescherung!

Die ganze Nacht haben wir uns schon Gedanken gemacht, ob es nicht sinnvoller wäre umzudrehen, denn das Risiko für das Auto, im speziellen der Dieselpumpe ist uns eigentlich zu groß. Die Töne, die sie von sich gibt, sind so besorgniserregend, daß wir befürchten, daß sie vollends kaputt geht. Die Dieselpumpe, die sich beim Defender auch noch sehr unzugänglich im Tank befindet, ist von jeher eines der empfindlichsten Teile des Autos und laut den Foren im Internet gibt sie häufig früher oder später den Geist auf.  Wir haben keinen Ersatz dabei und ohne Dieselpumpe gibt es kein Fortkommen mehr. Von Erzählungen anderer Reisenden wissen wir, daß die Tourenjeeps auf der Lagunenstrecke einem keinerlei Hilfe leisten, zumindest nicht kostenlos. Von den Franzosen im 2. Landrover, die wir in Salta kennengelernt haben, haben wir erfahren, daß sie auf dem Salar de Uyuni 3 Tage festgesteckt sind, weil der Defender wegen Elektronikproblemen nicht mehr starten wollte. Niemand hat ihnen geholfen, nur einmal wurde Hilfe für 500 US-Dollar angeboten. Offensichtlich haben die Fahrer der Tourenjeeps Anweisung, Selbstfahrern nicht beizustehen, da sie ihnen das Geschäft ja kaputt machen. Wir (damit sind alle Overlander gemeint) sollen gefälligst Touren buchen und nicht auf eigene Faust losziehen, was den Tourenveranstaltern kein Geld einbringt. Wir haben deshalb keine Hoffnung, daß uns geholfen würde, falls wir mitten auf der Lagunenstrecke mit defekter Dieselpumpe liegen blieben. Nur mit viel Geld, das wir natürlich nicht haben, würde uns geholfen werden - und das wollen wir einfach nicht riskieren. Selbst wenn wir irgendwie nach Uyuni kommen würden, müßten wir das Auto dann auf einem LKW nach Argentinien verfrachten und hoffen, dort eine Dieselpumpe aufzutreiben. Ob dies gelingen würde ist auch sehr fraglich, denn in Argentinien gibt es zwar Defender, aber fast keine mit TD5-Motoren. Höchstwahrscheinlich müßte eine aus Europa eingeflogen werden und das würde dann wirklich teuer werden. Als wir mürrisch und frustriert aufstehen, haben wir uns mehr oder weniger schon zum Umkehren entschieden. Wir wollen jedoch noch zum Zollposten in weiteren 50 km fahren, um abzuklären, ob wir einfach so umkehren können.

Dann ist die Zeit gekommen, den Landrover zu starten. Die Sonne scheint schon seit 2 Stunden auf die Dieselpume und den Motor, doch er startet nicht. Die Dieselpumpe ist lauter und unregelmäßiger denn je und wir haben schon echte Zweifel, daß wir die Kiste nochmal zum Starten bringen. Doch Steffen gibt nicht auf und nach minutenlangem herumgeeiere kommt schließlich ein Zylinder, dann zwei, dann drei und schließlich läuft der Motor, endlich! Spätestens nach dieser Erfahrung steht unsere Entscheidung zur Umkehr fest. Dieses Drama wollen wir nicht noch 3 oder 4 Mal mitmachen, denn unsere Nerven sind blank. Schwarze Rauchwolken begleiten uns, als wir den Landy auf 5050 m zur Zollstation hochquälen. Dort angekommen, wird es mir beim Aussteigen, zusätzlich zum stechenden Kopfschmerz, erst einmal schwindelig. 5050 m sind ganz schön hoch und für mich eindeutig zu hoch! Gott sei Dank macht der Zollbeamte keine Probleme und bestätigt uns, daß eine Umkehr kein Problem sei. Etwas beruhigt fahren wir zurück, passieren unseren Übernachtungsplatz und erreichen wieder die Thermas de Chalviri. Dort halten wir an, um nochmals nach Vizcachas zu suchen, leider erfolglos.

Am späten Vormittag ist es bei den Thermen nun angenehm warm. Der kalte, schneidende Wind hat nachgelassen und wir sehen sogar Vicunas durch das warme Wasser stapfen. Steffen holt die Filmkamera raus und beginnt zu filmen, während ich einige Aufnahmen mache. 

 

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Wir genießen noch eine Weile die wärmende Sonne und die wunderschöne Umgebung, bis wir den Landy wieder starten. Er startet nun problemlos, doch die Dieselpumpe hat sich immernoch nicht beruhigt. Das ist ungewöhnlich, denn bisher hat sie immer nach wenigstens einer halben Stunde Fahrt wieder Ruhe gegeben. Beunruhigt fahren wir weiter nach dem Motto: nichts wie weg ins Warme. Weiter geht es wieder über die Grenze, wo wir den netten Beamten natürlich erklären müssen, weshalb wir schon wieder zurückkommen. Sie akzeptieren unsere Erklärung und weiter geht die Fahrt über den Paso de Jama, die kompletten 290 km zurück bis nach Purmamarca, das auf angenehmen 2400 m liegt. Dort kommen wir bereits in dunkelster Nacht an, aber wir kennen uns ja noch aus. Wir verbringen die Nacht auf dem selben Campingplatz, auf dem wir schon einmal waren und schlafen zum ersten Mal seit Tagen wieder richtig gut. Am nächsten Morgen sind meine Kopfschmerzen wie weggeblasen und die Dieselpumpe läuft wieder völlig normal! Welch eine Beruhigung! Offensichtlich sind wir und der Landy einfach nicht für diese extremen Höhen gemacht! 

Wir machen uns also auf und verlassen Purmamarca in Richtung Salta. Wir freuen uns schon auf das angenehme Klima und vor allem ein schönes asado (Grillfleisch) und ein leckeres Salta Negra (dunkles Bier). Nach einem halben Tag Fahrt erreichen wir schließlich wieder den Parkplatz des Einkaufszentrums in Salta, denn wir wollen unsere Vorräte aufstocken und E-Mails abrufen. Wir steigen gerade aus, als tatsächlich Armin und Marisol neben uns parken. Die beiden sind immernoch in Salta! Wir wussten zwar, daß Armin noch einiges an seinem Nissan zu reparieren hat, waren uns aber eigentlich sicher, daß das schon erledigt sein müßte. Eigentlich seien sie auch fertig, sagen sie, und werden am nächsten Tag ebenfalls nach Bolivien ins Altiplano fahren. Sie wundern sich natürlich, weshalb wir wieder hier sind uns so erklären wir unser Dilemma. Dabei stellt sich heraus, daß das Problem mit der Dieselpumpe vielleicht deshalb bestand, weil wir zu wenig Additiv in den Tank gekippt haben. Offensichtlich muß man mindestens doppelt so viel zugeben, wie wir es getan haben... Schade... Naja, jetzt kann man auch nichts mehr machen. Vielleicht fahren wir nochmals nach Uyuni auf den Salar, dann von La Paz aus. Mal sehen.  Für’s Erste haben wir auf jeden Fall genug von der Kälte und beschließen, nach einem Ruhetag in Salta ins bolivianische Tiefland zu starten.  Was wir dort erleben, erfahrt Ihr allerdings erst im nächsten Bericht.

 

... Weiter geht’s mit unserem Landy durch Südamerika ...

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